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Ist das die neue Freiheit und der Königsweg zur Mobilitätswende? Immer mehr Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitenden statt eines Firmenwagens (oder Jobtickets) ein frei verfügbares Mobilitätsbudget. Hintergrund: Viele Beschäftigte möchten unterschiedliche Verkehrsangebote flexibel für die eigene Mobilität miteinander verbinden können. Sei es, um besonders nachhaltige oder besonders günstige Verkehrsträger zu nutzen oder um eine Mobilität zu wählen, die auch situationsabhängig optimal zu ihrer individuellen Lebens- und Arbeitswelt passt.
Ein attraktiver Punkt aus Sicht der Mitarbeitenden liegt in der hohen Flexibilität. In der Regel steht ihnen das Mobilitätsbudget in bestimmter Höhe zur freien Verfügung. Sie können es für Fahrten zwischen Arbeitsstelle und Wohnung, aber auch für Reisen nutzen. Zentrales Merkmal eines Mobilitätsbudgets ist die Wahlfreiheit zwischen praktisch allen Arten alternativer Mobilität. Beschäftigte können ihr Budget für einen E-Scooter oder den ÖPNV einsetzen, für Car Sharing, Shuttle on Demand, Taxifahrten, Flüge und sogar Autoreparaturen. Räumt der Arbeitgebende die Möglichkeit ein, das monatliche Budget anzusparen oder umzuwandeln, sind sogar sachfremde Nutzungen wie Zuschüsse zur Altersvorsoge oder ein neues Smartphone möglich. Oder natürlich – was naheliegender erscheint – die Anschaffung eines eigenen E-Bikes und/oder Elektroautos.
Sicherlich gehört der erhoffte Umstieg auf die als klimafreundlich geltende Elektromobilität zu den zentralen Beweggründen von Unternehmen, sich für ein Mobilitätsbudget zu entscheiden. Immerhin nutzen laut dem „Mobilitäts- und Fuhrparkbarometer Deutschland 2021“ des Arval Mobility Observatory [1] bereits 31 Prozent der deutschen Unternehmen dieses Instrument.
Auch abseits des Nachhaltigkeitsgedankens zahlt sich der Paradigmenwechsel vom Firmenwagen zur selbstbestimmten Mobilität Ihrer Angestellten für die Unternehmen mehrfach aus. Budgetlösungen helfen Kosten im Fuhrparkmanagement einzusparen, zudem senkt die Verkleinerung der Firmenwagenflotte die Ausgaben für Anschaffung, Instandhaltung und Verwaltung. Unternehmen geben durch diesen Weg kein Geld mehr für Leistungen aus, die nicht abgerufen werden oder nicht dem realen Mobilitätsalltag entsprechen. In aller Regel erübrigt sich auch der Aufwand im Zusammenhang mit manuellen Reisekostenabrechnungen. Damit sich Reisekosten oder sonstige Mobilitätsausgaben innerhalb der betrieblichen Budgetlösung effizient erfassen lassen, bieten bereits viele Dienstleister Online-Lösungen oder Apps an. Nicht zuletzt spricht eine soziale Komponente für das Mobilitätsbudget, denn dieses kommt oft allen Mitarbeitenden zugute – so profitieren auch diejenigen, die bislang nicht im klassischen Firmenwagenmodell berücksichtigt waren.
Durchaus reizvoll beim Umstieg vom Dienstwagen in die bunte Welt der Budgetmobilität ist auch, dass ein Unternehmen in seiner Nachhaltigkeitsbilanz dann weniger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor aufführen muss. Ob Mitarbeitende sich vom frei verfügbaren Budget wiederum ein solches Fahrzeug leasen, steht zunächst auf einem anderen Blatt.
Über eines sollte in der Diskussion über Mobilitätsbudgets allerdings Klarheit herrschen: Allen postulierten Möglichkeiten der alternativen Mobilität zum Trotz bleibt das Auto der Dreh- und Angelpunkt für individuelle Mobilität. Der Flottendienstleister Fleet Europe hat Beschäftigte gefragt, welche Arten von Leistungen sie sich von ihren Arbeitgebenden wünschen: 71 Prozent nannten Investitionen in ihre private Mobilität – ein Wert nur knapp hinter Gesundheitsleistungen (77 %) und Aus- und Weiterbildung (84 %). Wirklich bemerkenswert an der 2023 veröffentlichten Umfrage ist das Ranking der beliebtesten betriebliche Mobilitäts-Benefits in Deutschland: Mobility-as-a-Service (MaaS) kommt auf 11 Prozent, Carsharing-Lösungen auf 12 Prozent, Angebote des öffentlichen Nahverkehrs auf 27 Prozent und Fahrradleasing auf 38 Prozent. Klarer Sieger der Beliebtheitsskala bleibt … [Trommelwirbel] … das Auto mit 82 Prozent. [2]
„Don’t forget the Car“ überschreibt Fleet Europe diesen Teil der Auswertung. Und man muss hinzufügen: „Dont‘ forget the Parking“. Denn ohne adäquates Angebot an Parkflächen gibt es keine Automobilität.
Folglich gilt auch für jede Form von Mobilitätsbudget: Das Parken muss ebenso mitgedacht werden wie das Auto. Denn erstens benötigt jedes individuell genutzte Fahrzeug an jedem Tag einen oder mehrere Stellplätze. Das gilt für Elektroautos ebenso wie für Verbrenner, für Stehroller ebenso wie für E-Bikes. Zweitens offenbart der Verzicht auf ein Parkmanagement einen Denkfehler beim Kalkulieren des Mobilitätsbudgets, denn Parken ist ein signifikanter Kostenfaktor – sei es fürs Unternehmen oder die Beschäftigten. Ein Beispiel aus Düsseldorf zeigt, dass ein Stellplatz in vernünftiger Lage schnell mal 100 bis 200 Euro pro Monat kosten kann. [3] Wer im Rahmen eines Mobilitätsbudgets A wie Auto sagt, muss also auch P wie Parken sagen.
Um diesen P-Faktor adäquat in ein Budgetkonzept zu integrieren, ist wiederum Transparenz über die Nutzung der Budgets erforderlich. Aber lässt sich dies überhaupt mit der totalen Wahlfreiheit des Mobilitätsverhaltens in Einklang bringen? Unbedingt, denn nur so können sich verantwortungsbewusst handelnde Unternehmen Steuerungsmöglichkeiten vorbehalten, durch die sie ein Mobilitätsverhalten fördern können, das ihrer Strategie und ihren Werten entspricht.
Was ein Mangel an Transparenz und Management von Mobilität bewirken kann, zeigt die oben skizzierte Möglichkeit, statt eines firmeneigenen Verbrenners per Mobilitätsbudget einen privaten zu finanzieren. Ein Budget freizugeben, sollte also nicht bedeuten, aufs Managen von Mobilität zu verzichten. Ganz im Gegenteil eröffnet Transparenz sogar neue und flexible Optionen hierfür – insbesondere über den Hebel des Parkraummanagements. Parken kann daher ein wichtiger Baustein des Mobilitätskonzepts bzw. Mobilitätsbudgets sein.
Die Erfahrung zeigt, dass das Thema Parken bei der Konzeption von Mobilitätsbudgets häufig noch unterschätzt wird. Und zwar nicht nur als relevanter Kostenfaktor, sondern erst recht in seinen Möglichkeiten, die Mobilität der Mitarbeitenden strategisch zu beeinflussen. Dabei ist es doch bloß folgerichtig, im Mobilitätsbudget auch Parkflächen mit einem Preisschild zu versehen – so wie es bei Leasingfahrzeugen oder ÖPNV-Tickets selbstverständlich ist.
Durch die Vergabe von zeitdefinierten Parkberechtigungen ergibt sich eine Art „Parkplatz-Sharing“ – es lassen sich auf derselben Fläche weitaus mehr Parkvorgänge pro Zeitraum darstellen als auf einer nicht dynamisierten Fläche.
Sobald diese frei gestaltbaren Parkberechtigungen irgendeine Art von Preisschild tragen, können Betriebe ihre Angestellten hierüber motivieren, bestimmte Lösungen für ihre Mobilität zu nutzen. Wie kann das praktisch aussehen? Beginnen wir mit der einfachsten Möglichkeit: ein monatlicher Fixpreis für einen Fahrzeugstellplatz auf dem Firmengelände. Damit wäre das Steuerungspotenzial des dynamischen Parkraummanagements allerdings verschenkt. Weitaus sinnvoller erscheint es, Parkvorgänge individuell zu bepreisen, um damit Anreize zu setzen. Erst die dynamische Anpassung der „Preise“ ermöglicht eine Steuerung von Verkehrsströmen.
So könnten Unternehmen, die mit Mobilitätsbudgets arbeiten, beispielsweise für jeden „Parktag“ eine bestimmte Punktzahl ansetzen. Wer weniger parkt, kann seine Punkte anders nutzen, etwa für das Leasing eines Dienstfahrrads. Ebenso vorstellbar sind Boni für Mitarbeitende, die öfter auf Auto und Parkplatz verzichten – oder umgekehrt ihr Fahrzeug längere Zeit auf dem Firmengelände stehen lassen. Unternehmen, die den Umstieg auf die Elektromobilität fördern möchten, könnten über eine digitale Parkraumbewirtschaftung gezielt Parkplätze mit Ladepunkten für E-Autos reservieren. Genauso ließe es sich in der digitalen Parkraumverwaltung festlegen, dass beispielsweise die ersten drei Parkvorgänge pro Monat kostenfrei bleiben. Die Möglichkeiten einer dynamischen Bepreisung sind praktisch unbegrenzt.
Alle dynamischen Modelle dieser Art lassen sich mit parkoneer spielend leicht anlegen und verwalten. Zugleich erlauben die Reports des parkoneer Tools interessante Analysen des Nutzungsverhaltens. Erziele ich die gewünschte Steuerungswirkung? Welches Parkprodukt ist besonders gefragt? Wie ist die Auslastung der Parkflächen über den Tag, die Woche, den Monat? Mit diesem Wissen lassen sich die Parkprodukte jederzeit bedarfsgerecht anpassen.
Wie auch immer Unternehmen den P-Faktor innerhalb ihrer Mobilitätsbudgets ausgestalten: Parken ist heute digital und kann deshalb eine wichtige Rolle dabei spielen, eine andere Mobilität zu fördern.