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The new last mile
/ Digitales Parkraummanagement macht Umsteigen oft überflüssig

Die neue letzte Meile: parkmobil statt mikromobil

Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt, heißt es. Was der legendäre chinesische Philosoph Laozi, dem diese Weisheit zugeschrieben wird, nicht ausführte: Jeder Weg endet mit dem letzten Schritt. Und er kann – um im Bild zu bleiben – eigentlich nur dort enden, wo die Gehenden ihre Schuhe abstellen können.

Was das mit urbaner Mobilität zu tun hat? Viele Ziele, besonders solche in innerstädtischer Lage, bieten wenige, keine oder zumindest teure Abstellmöglichkeiten für Pkw. Der letzte Schritt bis zum Fahrtziel – oder die letzte Meile, wie Verkehrsplaner sagen – wird deshalb zunehmend als Herausforderung und Chance für Planende, Autofahrende und auch die Stadtgesellschaft verstanden.

Denn um diese letzte Meile ranken sich viele, teils widerstrebende Interessen: Viele Kommunen möchten die Zahl der Pkw-Parkplätze und den Autoverkehr generell reduzieren, der Einzelhandel legt Wert auf gute Erreichbarkeit mit individuellen Verkehrsmitteln, Stadtbewohnende und -besuchende erfreuen sich immer stärker an autofreien Verkehrsflächen, Autofahrende wiederum möchten gerne direkt bis zu ihrem Ziel rollen.

„Wir müssen leider draußen bleiben“ – ist das die Antwort?

Kann es für derart divergierende Ansprüche gemeinsame Lösungen geben? Wenn ja, dann nach allgemeiner Lesart nur ohne den Pkw. Das Auto muss draußen bleiben. Abgestellt auf Plätzen vor der Stadt, außerhalb des Wohnviertels, an Park&Ride-Knotenpunkten oder wo auch immer. 

Die vermeintliche Zauberformel, um diesen Anspruch zu verwirklichen, heißt Mikromobilität: Die letzten 1.000 Meter von der Straßenbahnhaltestelle zum Arbeitsplatz mit dem Elektro-Stehroller. Der Trip zum Stadtpark in der Mittagspause mit einem Fahrrad vom Bike Sharing. Den Weg von der S-Bahn ins Kneipenviertel mit dem Hoverboard.

Oder wie es das Deutsche Institut für Urbanistik [1] ausdrückt: „Mikromobilität ist die Fortbewegung mit elektrisch motorisierten sowie nicht motorisierten Kleinst- und Leichtfahrzeugen, auch Elektrokleinstfahrzeuge genannt. Dazu zählen E-Tretroller bzw. E-Scooter, Tretroller, Segways, E-Leichtfahrzeuge, Hoverboards, Monowheels und auch E-Skateboards und klassische Skateboards. All diese Fortbewegungsmittel sind leicht, kompakt und in erster Linie für die individuelle Mobilität konzipiert. … Die größten Potenziale werden im Einsatz als Zubringer auf der ersten bzw. letzten Meile im Zusammenspiel mit dem öffentlichen Verkehr gesehen, zum Beispiel zur Verknüpfung von Umland, Stadtrand und Innenstadt.“

Das Angebot an solchen kleinen, smarten, frei verfügbaren Fahrzeugen in den Innenstädten ist in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Aber taugen diese Mikrofahrzeuge tatsächlich dazu, die letzte Meile umfassend zu bedienen? Eignen sie sich wirklich für alle Menschen – auch die weniger digitalen oder solche mit körperlichen Beeinträchtigungen? Und ist es speziell für Autofahrende attraktiv, vom sicheren, klimatisierten, trockenen und mit Multimedia ausgestatteten Pkw auf E-Tretroller umzusteigen? 

Mikromobilität ersetzt aktuell kaum eine Autofahrt

Es gibt kein Licht ohne Schatten. Die ersehnte Welt der Mikromobilität – keine Emissionen, kaum Flächenverbrauch, friedliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden – ist in der Realität nicht vollständig einzulösen. Eine Schlagzeile wie „Über 50% reduzieren die Fahrten mit dem Auto“ der Mikromobilitätsstudie 2023 [2] suggeriert, dass das überbordende Angebot an Kleinfahrzeugen den Autoverkehr auf der letzten Meile halbieren kann. Tatsächlich wurde aber bloß abgefragt, ob Menschen nach dem Erwerb eines Elektrischen Leichtfahrzeugs (LEV) [3] ihren Pkw immer noch genauso intensiv nutzen. Tun sie nicht. Aha … Selbst nach Angaben des E-Scooter-Verleihers voi ersetzten im deutschsprachigen Raum 2021 lediglich zwölf Prozent aller Fahrten eine Autofahrt. [4] Der Business-Mobility-Dienstleister Alphabet stellt fest: „In der Praxis gibt es jedoch keine konkreten Beweise dafür, dass der Aufstieg von E-Scootern zu einem Rückgang des Autobesitzes oder der Emissionen geführt hat.“[5]

Das Potenzial bleibt also unbelegt. Hinzu kommt: Auch bei der Mikromobilität bleibt das Abstellen/Parken der Fahrzeuge ein Thema. Glücklich, wer sein eigenes Hoverboard mit ins Büro nehmen kann. Die Regel ist das wohl kaum.

Zweifellos haben Leicht- und Mikrofahrzeuge für bestimmte Einsatzzwecke ihre Berechtigung, ihren Markt und ihre Fans. Aber noch deutet einiges darauf hin, dass sie für eine echte letzte Meile die Ausnahme bleiben werden. Vielleicht können autonome On-demand-Shuttles irgendwann in der Zukunft neue Impulse setzen. Wenn die Frage nach der letzten Meile also trotz Mikromobilität genauso offen ist wie früher, sollten wir nach weiteren Ansätzen suchen, um sie „stadtverträglicher“ zu gestalten.

Und da hilft ein Blick auf die Realität: Nach wie vor gibt es viele Menschen, die aus guten Gründen die gesamte Strecke inklusive erster und letzter Meile mit dem Auto fahren möchten. Sei es wegen der Wettersicherheit, größerem Gepäck, mangelnder Verfügbarkeit von Sharing-Fahrzeugen, mehreren Mitfahrenden, Plänen für größere Einkäufe, Zeitdruck etc. Solange Wahlfreiheit zwischen den Verkehrsträgern besteht, spricht nun mal vieles fürs Auto. Bis auf die eingangs erwähnte urbane Parksituation.

Was wäre aber, wenn es gelänge, die letzte Meile mit dem Pkw zu bestreiten und dennoch einen vergleichbaren Effekt zu erzielen wie ihn E-Scooter und Co. bislang nur versprechen?

Smartes Parkraummanagement erfüllt viele Ansprüche an die letzte Meile

Denn worum geht es wirklich auf der letzten Meile? Gewünscht sind allgemein weniger Autoverkehr in Innenstädten, folglich weniger Emissionen, mehr Raum für Verkehrsteilnehmende ohne Auto, eine höhere urbane Lebensqualität. Oft soll auch weniger Stadtraum durch Parkflächen belegt werden. Und individuell könnten alle Verkehrsteilnehmenden Flexibilität und vielleicht sogar Zeit gewinnen. Vermutlich herrscht große Einigkeit, dass dies alles wünschenswerte Effekte sind. 

Wir wagen die These: Ein cleveres digitalisiertes Parkraummanagement kann zur Verwirklichung all dieser Zielsetzungen beitragen. Denn in Städten gibt es in aller Regel zahlreiche privat verwaltete Parkflächen, die nur zum Teil oder nur zu bestimmten Zeiten ausgelastet sind. Würden diese Flächen dynamisiert und dadurch optimal belegt und die Berechtigungen dafür online verteilt bzw. im Voraus gebucht, könnten Autofahrende sie direkt ansteuern. Ohne Parksuchverkehr, ohne On-Street-Parking, ohne Umsteigen.

Über das digitale Parkraummanagement mit parkoneer lässt sich ein solches System darstellen. Die mit der parkoneer Lösung verwalteten Parkflächen von Unternehmen, Mixed-Use-Immobilien etc. bringen durch die hohe Transparenz über ihre Nutzung alle Voraussetzungen dafür mit. Da Kameras jede Ein- und Ausfahrt erfassen, ist nicht nur die jeweils aktuelle Belegung bekannt. Auch Muster wie die Auslastung über den Tagesverlauf oder über die Wochentage lassen sich mühelos ableiten. Das bedeutet auch: Das System „weiß“ im Voraus, wie viele Parkplätze zu welchen Zeiten leer stehen und für Parkplatzsuchende freigegeben werden können. 

Ungenutzte Parkflächen dynamisieren: ein Beitrag zur Verkehrsvermeidung

Und hier schließt sich der Kreis zur letzten Meile: Wer diese freien Flächen online bucht – sei es als Einzelperson, über Arbeitgebende oder über die jeweils besuchte Einrichtung –, fährt mit der Gewissheit los, einen Abstellplatz in der Nähe seines Ziels vorzufinden.

Vorteile für Autofahrende: Der Umstieg auf andere Verkehrsträger sowie die damit verbundenen Unsicherheiten, Unbequemlichkeiten und Zeitverluste erübrigen sich.

Vorteile für die Menschen in den Städten: Der emissionsintensive Parksuchverkehr entfällt, es werden keine On-Street-Parkplätze benötigt oder belegt – und die Fußwege bleiben frei von Mikrofahrzeugen.

Vorteil für Unternehmen, die ihre Parkflächen in diesem Sinne öffnen: Sie haben über das digitale Dashboard von parkoneer optimale Steuerungsmöglichkeiten, können ihren eigenen Stakeholdern verlässlich Parkplätze zusichern und ihre ansonsten ungenutzten Parkkapazitäten sogar monetarisieren.

Aber entsteht durch eine solche Vereinfachung nicht noch mehr Autoverkehr statt weniger? Nein, denn konsequent weitergedacht, funktioniert eine solche digitale Lösung auch Hand in Hand mit einer Stadtplanung, die den Verkehr entzerren möchte. Letztlich steuern nur noch diejenigen Autofahrenden die Innenstadt an, die einen Parkplatz fest gebucht haben. Ergebnis: Die städtischen Verkehrsflächen werden kaum mehr belastet. Und wie ließe sich die Frage nach der letzten Meile cleverer beantworten?

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