Das deutsch-schweizerische Unternehmen dormakaba gilt als eine der ersten Adressen weltweit für smarte und sichere Zutrittslösungen. Rund 16.000 Mitarbeitende weltweit stellen ihr Fachwissen einem wachsenden Kundenstamm in mehr als 130 Ländern zur Verfügung. Die innovativen Systeme von dormakaba finden sich in Unternehmenssitzen, Bürokomplexen, Spitzenhotels, Einkaufszentren und vielen anderen Gebäuden. Seit März 2023 integriert dormakaba die Zufahrtslösungen von parkoneer in seine Zutrittssysteme. Durch die Kooperation verschmelzen die Bereiche People & Car Access zu einer leistungsfähigen Komplettlösung – und zu Gebäudeökosystemen, in denen sich Menschen sicher und komfortabel bewegen können. Im Interview spricht Thomas Herling, Lead Global Business Owner Ecosystem bei dormakaba, wie Immobilienbetreiber, ansässige Unternehmen sowie deren Partner und Kunden vom integrierten People & Car Access profitieren.

Herr Herling, dormakaba gilt als ein weltweit führender Anbieter für Zutrittslösungen. Können Sie uns kurz erklären, was für Sie alles zum Bereich People Access gehört und welche Lösungen dormakaba dafür anbietet?

Zum Bereich People Access gehören verschiedenste Lösungen von Systemen für kleinste Anwendungen im privaten Haushalt bis hin zu Lösungen mit denen auch verteilte multinationale Organisationen abgebildet werden können. Unser Ziel ist es, für die jeweiligen Kunden die geeignete Software auszuwählen, die den Organisationsanforderungen am besten gerecht wird. Die Lösungen exos und MATRIX, auf die wir hier im ersten Schritt fokussieren, sind typische Vertreter, die skaliert werden können von den Anforderungen für kleine Unternehmen bis hin zu weltweit operierenden Organisationen. 

In welcher Art Gebäude kommen Ihre Produkte und Services typischerweise zum Einsatz? 

Die Lösungen von dormakaba kommen in einem weiten Spektrum zum Einsatz. Dies gelingt uns durch eine breite Abdeckung der verschiedenen Zutrittssituationen und der Software, die die Organisation und die Anforderungen des Kunden abbildet. Generell finden diese sich in der klassischen Industrie wie Automotive und Industriegüter, im Banken- und Gesundheitswesen und in der kritischen Infrastruktur. Namhafte Unternehmen dieser Branchen sind typischerweise unsere Referenzen, wie beispielsweise das Luxusressort Bürgenstock am Vierwaldstättersee, die Elbphilharmonie in Hamburg oder der Smart Campus in Wien. Generell ist es so, dass dormakaba Lösungen zu bieten hat, mit denen jeder Kunde seine eigene Organisation komplex spiegeln kann. Bei Projekten, in denen mehrere unterschiedliche Parteien in einem Gebäude koexistieren, und sich dabei auch die Parkflächen teilen ist dies besonders wichtig, vor allem vor dem Hintergrund flexibler Arbeitswelten.

Welche Wünsche und Anforderungen stehen für Ihre Kunden im Mittelpunkt?

Kunden wünschen sich eine Lösung, bei denen sie profitieren und möglichst wenig Aufwand haben. Denn der Themenbereich Zutritt ist normalerweise nicht der Kern der Wertschöpfung.

Durch die Partnerschaft mit Scheidt & Bachmann Parking Solutions verschmelzen Sie jetzt People und Car Access. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Die Anforderungen an intelligenten Personenfluss und Raummanagement sind technisch sehr komplex und können oftmals von zwei weit entwickelten und kompatiblen Partnern besser betrieben werden, als wenn ein Anbieter aufwendig alleine entwickeln muss. Aus diesem Grund ist die Kooperation zweier Experten in ihren jeweiligen Gebieten so entscheidend für den Kunden und eine enge Abstimmung der zwei Experten im Hintergrund für das Gelingen einer einheitlichen Lösung entscheidend. Wir glauben, dass wir in dieser Hinsicht gut zusammenpassen.

Warum haben Sie sich innerhalb der Scheidt & Bachmann-Welt für die noch ziemlich junge Lösung „parkoneer“ entschieden?

Die Lösung parkoneer ist aus unserer Sicht zukunftsorientiert und auf die kommenden dynamischen Anforderungen potenzieller Kunden bestmöglich vorbereitet. Sie bietet zudem durch die API ein natürliches Interface zwischen den Applikationen unserer Unternehmen.

Wo sehen Sie die vielversprechendsten Einsatzbereiche des integrierten People und Car Access?

Die Dynamisierung der Arbeitswelt im Rahmen von neuen Arbeitswelten steht für uns im Vordergrund. Hierbei werden Büroflächen, Arbeitsplätze und Infrastruktur für den Mitarbeiter dynamisch vergeben. Die Verbindung von People und Car Access ist somit natürlich, da die Parkfläche ein weiteres vom Mitarbeiter benutztes Asset darstellt und die Bewirtschaftung der Parkflächen aufgrund der verbundenen Kosten für die Unternehmen in jedem Fall sinnvoll ist.

Welche Potenziale und Mehrwerte ergeben sich für Ihre Kunden aus der Integration von People Access und Car Access?

Die Mehrwerte ergeben sich durch eine verbesserte Nutzung der Büroflächen wie auch einer besseren Ausnutzung und gegebenenfalls Kommerzialisierung der Parkflächen. Alles in allem aber auch durch den nahtlosen Betrieb der Liegenschaft für Mitarbeiter, Besucher und allenfalls Privatpersonen zu Zeiten, an denen nicht gearbeitet wird.

Die Zusammenarbeit sieht die Integration der Scheidt & Bachmann Zufahrtslösung „parkoneer“ in die dormakaba Zutrittssysteme „exos“ und „MATRIX“ vor. Wie genau sieht das künftige Kundenerlebnis der Endnutzer aus, die mit dem Auto ein von Ihnen ausgestattetes Gebäude besuchen möchten?

Ein offensichtliches Beispiel ist die Absicht eines Mitarbeiters zur Arbeit ins Büro zu kommen. Hierbei benötigt er das Recht auf den Zugang aber auch den Zugriff auf Ressourcen wie Arbeits- aber auch Parkplatz. In ähnlicher Weise findet ein Besuch von Geschäftspartnern oder Kunden statt bei dem ebenfalls Ressourcen geplant und zugewiesen werden müssen. Dies wird – cloudbasiert – durch smarte digitale Nutzeroberflächen passieren. Ein Smartphone wird zukünftig genügen, um über eine App den Tagesablauf samt sämtlicher Zutritte selbständig managen zu können.

Welchen Zeitplan verfolgen Sie und Ihre Partner bei Scheidt & Bachmann bei der Einführung des kombinierten People und Car Access?

Unser Ziel ist es, in diesem Jahr erste Projekte konkret bei Kunden umzusetzen um die gegenseitigen Lösungen als Referenzinstallationen für weitere Kunden begreif- und erlebbar zu machen. Unsere Erstinstallation wird am Hauptsitz von dormakaba in Ruemlang erfolgen.

Wagen wir noch einen weiteren Blick in die Zukunft: Gibt es Erweiterungen dieser Lösungen, die Sie sich vorstellen können? Welche Vision haben Sie für die Verschmelzung von People Access und Car Access?

Mit der heutigen Lösung stehen wir natürlich am Anfang einer Entwicklung in deren Rahmen wir die Zusammenarbeit kontinuierlich vertiefen können. So sind zum Beispiel langfristig nicht nur Zutrittskontrollen vorstellbar, sondern auch Lösungen die wir für Hotels und Gebäudekomplexe mit Mehrfachnutzung anbieten. Die Anwendungen sind generell vielfältig, weil die meisten der heutigen Lösungen immer von fest verfügbaren Ressourcen ausgehen. Es kann sich aber bereits bei der Parkraumbewirtschaftung eines Mehrfamilien-Komplexes eine effizientere Nutzung der Parkflächen ergeben, und zwar aus der kombinierten Betrachtung von Zutrittskontrolle für die Apartments und der zur Verfügung stehenden Parkflächen.